Hundefitnesstraining erobert die Hundewelt

Während die Hundephysiotherapeuten sich immer noch mit wenig Informationen zum aktiven Training am Hund herumschlagen, füllen sich schon die Trainingszimmer von vielen Trickfreunden mit Equipment aus dem Humanbereich oder mit Traingstools speziell für Hunde.
Aktives Training im therapeutischen Bereich oder zur Erhaltung der Fitness wird immer wichtiger im Hundesport, aber auch viele andere Hundebesitzer haben Spaß am Training und sind sehr kreativ in ihrer Trainingsgestaltung.

Aktives Training im therapeutischen Bereich

In den USA gibt es hierfür schon lange eine große Anhängerschaft und die Tatsache, dort nicht frei als Hundephysiotherapeut arbeiten zu dürfen (ähnlich wie in Österreich), hat diesen Trend sicher stark beeinflusst, wofür wir sehr dankbar sind.
Ich muss mir zunächst die Frage stellen, trainiere ich „nur“ just for fun oder verfolge ich ein Ziel?
Wenn wir professionell und zielgerichtet trainieren möchten, kommen wir nicht umhin, den Hund als Ganzes zu betrachten, Schwachstellen aufzudecken und Schwerpunkte zu setzen.
Um Überforderung zu vermeiden, wird zu Beginn des Trainings wird ein Körperscreening vorgenommen und der Fitnessgrad des Hundes ermittelt.

Wichtige Kriterien im Training:

  • anatomische Gegebenheiten (Bindegewebstyp…)
  • Alter und Fitnessgrad
  • gesundheitliche Einschränkungen
  • Charakter

Schwerpunkte im Training:

  • Ausgleichsübungen zum Sport
  • körperliche Dysbalancen ausgleichen
  • Rehabilitation
  • chronische körperliche Einschränkungen
  • Frühförderung Welpen und Junghunde Sportvorbereitung bei Junghunden
  • Seniorentraining
  • Erhalt der Fitness
  • Bindungsarbeit und Verhaltenstraining
  • Beschäftigung

Ein stabiles Fundament sollte in folgender Reihenfolge gemauert also trainiert werden:

  • Beweglichkeit
  • Koordination
  • Kraft
  • Ausdauer

Wir führen die Hunde zunächst immer behutsam an die Trainingstools heran, vor allem, wenn es wackelige Gerätschaften sind.
Die Sicherung des Equipments ist ein absolutes MUSS und wir sollten auch die Bodenbeschaffenheit auf Rutschfestigkeit überprüfen.
Mittels Trainingsplan setzen wir (flexible) Schwerpunkte und planen unser Training für die nächsten Wochen. Im Trainingsplan sollten alle Freizeitaktivitäten des Hundes Berücksichtigung finden, um eine Überforderung zu vermeiden.
Ein gut durchdachtes Training schafft Sicherheit auf beiden Seiten und ist zielführender als ein spontanes Sporteln zwischen dem Wocheneinkauf und der Arbeit.
Optimalerweise werden in einem Fitnesstraining alle Bewegungsebenen angesprochen und die ausgewählten Übungen sinnvoll aneinandergereiht. Vor Kraftübungen und anspruchsvollen Balanceübungen sollte unbedingt aufgewärmt werden, aber der Hund sollte keinesfalls ermüdet an das Training gehen.
Wir sollten nie einseitig trainieren und alle Aspekte in einem sinnvollen, zielführenden Verhältnis einbauen.

Hundephysio Kressbronn – Ihre Hundephysiotherapie

Wir sollten nie einseitig trainieren und alle Aspekte in einem sinnvollen, zielführenden Verhältnis einbauen.

Merke: Koordination sollte immer am Anfang stehen, Kraftübungen im Mittelteil und Dehnungen am Ende einer Trainingseinheit.

Wir achten natürlich auf Ermüdungserscheinungen wie z.B.Hecheln, Ausweichbewegungen, Taxieren, Hektik, Konzentrationsschwierigkeiten und gönnen unserem Hund Ruhetage zwischen den Trainings.

Viel Spaß beim Fitnesstraining

 

 

Bilder:   Tierfotografie Janiel